Vom 17. bis zum 20. März kamen die 71 sozialpädagogischen Fußball-Fanprojekte zur Jahrestagung ihrer Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) in Nürnberg und Fürth zusammen. An dieser Veranstaltung nahmen die Fansozialarbeit neben der Fachöffentlichkeit auch kommunale Vertreter*innen der jeweiligen Ausrichtungsorte sowie Repräsentant*innen der ansässigen Fußballclubs und der Fußballverbände teil.
Das Motto der diesjährigen Tagung lautete: „Soziale Arbeit in Konkurrenz? – Fanprojekte im lokalen
Netzwerk“. Herausgestellt wurden in diesem Jahr die Anknüpfungspunkte der Fansozialarbeit an das sie
umgebende Hilfesystem vor allem in den Kommunen, aber auch an Einrichtungen in Land und Bund. Daher waren neben den Mitarbeitenden der Fanprojekte auch Kolleg*innen aus der städtischen oder überregionalen Sozialen Arbeit eingeladen. Neben der geschlechtsspezifischen Gewaltprävention waren auch die Bereiche der Radikalisierungs- und Gewaltprävention sowie ganz allgemein die kommunale Jugendarbeit vor Ort vertreten. Ein Ergebnis des geplanten fachlichen Austausches liegt daher in der Intensivierung der Kooperation von Fanprojekten mit Einrichtungen an den jeweiligen Standorten. „Es ging uns in diesem Jahr darum, unsere Wirkung durch die alltägliche Kooperation und Netzwerkarbeit in der Kommune herauszustellen und sichtbar zu machen“, so der BAG-Sprecher Stefan Roggenthin vom Fanprojekt Magdeburg.
Darüber hinaus gab es Fortbildungsangebote und Workshopinhalte, die der Fansozialarbeit helfen sollen, aktuelle Aufgaben und Themen besser bewältigen zu können. Denn nicht nur die Klientel der Fanprojekte verändert sich beständig, sondern auch die Mittel, mit denen zum Beispiel kommuniziert wird. „Dieses Tagungsformat, das wir in diesem Jahr zum 31. Mal erleben durften, hilft uns bei unserer Arbeit und hinsichtlich des kollegialen Austausches sehr. Wir erlebten auch diesmal wieder, wie vielfältig und inhaltsreich unsere Form der Sozialen Arbeit ist. Nun kehren wir gestärkt und mit neuer Motivation an unsere jeweiligen Standorte zurück“, fasst die BAG-Sprecherin Antje Hagel vom Fanprojekt Offenbach die Wirkung der Fachveranstaltung zusammen.
DFB-Präsident Neuendorf von Wirksamkeit der Fanprojekte überzeugt
Bereits bei der Eröffnung der Tagung am vergangenen Dienstag zeigte sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf von der Wirksamkeit der Fanprojekte überzeugt, die regelmäßig von einem externen Institut evaluiert werden. So hebe er auch in Gesprächen mit der Politik stets das Engagement der Mitarbeitenden der Fanprojekte hervor, die Wochenende für Wochenende viele junge Menschen in den Stadien und auf Reisewegen begleiteten. Michael Gabriel von der Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS) erwähnte ebenfalls die hohe Qualität der Fanprojektarbeit, die in einer aktuellen Broschüre der KOS dokumentiert sei.
Und schließlich stärkte auch Eric Roda-Gracia von der Abteilung Fanangelegenheiten bei der DFL den Fanprojekten den Rücken, als er ihren Beitrag zur Sicherheit in Fußballstadien ansprach. „Die Fans in den Fußballstadien fühlen sich sicher“, fasste er die Ergebnisse der verbandseigenen Befragung von Stadionbesuchenden zusammen, und die Fanprojekte hätten einen Anteil hieran. Schließlich bestätigten die Vertreter*innen der lokalen Jugendhilfe sowie der Träger beider Fanprojekte in Nürnberg und Fürth den Wert für die lokale Jugendarbeit. Die Möglichkeit der Verweisung von jungen Menschen an lokale Hilfestrukturen sei für die Fanprojektarbeit eine wertvolle Ressource. Und umgekehrt erreichten die Fanprojekte Jugendliche, die von sonstigen lokalen Angeboten nicht erfasst würden.
Am letzten Tag rundete schließlich die Jahreshauptversammlung der BAG der Fanprojekte e.V. die Tagung ab, bei der sich über die interne Gremienarbeit abgestimmt wurde. Außerdem konnte mit dem städtischen Träger des neu gegründeten Fanprojektes in Ulm ein neues Mitglied in die BAG aufgenommen werden.
Die BAG der Fanprojekte bedankt sich bei den ausrichtenden Fanprojekten Nürnberg und Fürth, die für einen gelungenen Rahmen in ihren Städten gesorgt haben. Im kommenden Jahr wird das Fanprojekte Erfurt die Tagung ausrichten.
Für Rückfragen wenden Sie sich gerne an info@bag-fanprojekte.de
Anwesend:
Fanprojekt: Marvin Bernhardt, Moritz Kleefeld (Protokoll) 1. FCN: Johannes Wolf, Hannes Orth, Stefan Heim
OFCN Delegierte: Matthias Fröhlich, Sabine Peschl, Alexander Kawelke, Manuel Schindler RSH: Esche Supporters Club: Jürgen Segl RSQ e.V.: Ben Nell BDA: Tom Penkwitz
Entschuldigt: Ultras Nürnberg
Fanverband
Mein Club – Mein Verein
Rück- und Ausblick Heim- und Auswärtsspiele (Matthias Fröhlich)
Rückblick:
Auswärtsspiele:
HSV: Angemeldete Fanbusse mussten auf den gemischen Gästebusparkplatz fahren (z.T. keine Polizei vor Ort), was ein ungutes Gefühl erzeugt hat. -> Fanbeauftragte spiegeln die Situation dem HSV nochmal.
Positiv: Die Bestellscheine für die noch nicht terminierten Spiele wurden angepasst.
Heimspiele:
Wildpinkeln nach/während der Spiele auf die Grünflächen im Stadionbereich nimmt zu. Vorschlag: Bereiche mit Flatterband absperren.
Herzogstraße wurde bei den letzten Spieltagen wieder von 2-spurig auf 1- Spurig, was zu großen Verzögerungen bei der Abreise führt. Thematik wird noch mal bei der Stadt hinterlegt.
Biergarten in der Nordkurve: wird je nach Wetter und Spielterminierung angenommen. Es werden Optionen geprüft, in welcher Art und Weise der Betrieb im Winter weitergehen könnte. Möglichkeit eines Treffpunkts für die Fans an sich ist gut. Aber: keine große Entlastung auf Einlasssituation spürbar.
Ausblick:
Auswärtsspiele:
Köln: Fanszene ruft das Spiel als Highlight-Spiel aus und möchte den gesamten Gästebereich (inklusive Oberrang) als Stimmungsblock nutzen und ist dafür seit der Terminierung in Gesprächen mit dem Verein: Gruppierungen kaufen Tickets für den Oberrang. Die Fanbeauftragten unterstützen die Ticketabteilung bei der Verteilung der Tickets (aktive Fanszene und szene-nahe Fanclubs in Richtung erste Reihe N15/N16, andere Fanclubs nach Möglichkeit O11. Die Fanszene kommuniziert das Vorhaben auch nochmal öffentlich.
Das RSQ erstellt aufgrund print@home für das Spiel Sammeleintrittskarten.
Elversberg: Das RSQ erstellt aufgrund print@home für das Spiel Sammeleintrittskarten
Heimspiele:
Ab dem Heimspiel gegen Düsseldorf (01.12.2024) öffnet das Stadion regelmäßig 90 Minuten vor Anpfiff.
Ausblick JHV (Stefan Heim)
Erläuterung der Satzungsänderungsanträge:
TOP9a, Aufnahme von Ökologie und Nachhaltigkeit in die Satzung ist notwendig, um der Lizensierungsordnung der DFL zu entsprechen.
TOP9b, Aufnahme der DFB GmbH, sowie Regionalverbünde ist notwendig, um die Lizensierungsauflagen der 2. Frauenbundesliga und der Regionalliga Bayern zu erfüllen.
TOP9c: Einladung zur JHV und Tagesordnung sollen auch per E-Mail versendet werden dürfen. Das Mitglied darf selbst entscheiden ob es postalisch oder elektronisch über die JHV informiert werden möchte. Hintergrund: Nachhaltigkeit und Ökonomie
2024 gibt es nur 3 Kandidaten für 3 frei werdene Plätze im Aufsichtsrat. Dies hat zur Folge, dass sich die Frage nach der richtigen Form der Abstimmung stellt: Alle Kandidaten werden einzeln gewählt (es müssen nicht alle Stimmen vergeben werden). Eine en-Bloc abstimmung ist satzungsmäßig nicht möglich. Es besteht aber die Möglichkeit des Antrags auf Einzelabstimmung per Handzeichen.
Der Fanbeirat beschließt auf der JHV einen Antrag auf Einzelabstimmung per Handzeichen zu stellen, um dier Auszählungszeit der Stimmen zu verkürzen. (Sabine Peschl)
2024 werden erstmal Parkgebühren erhoben (5€), jedes Mitglied bekommt wieder einen Essens- und Getränkegutschein. Es wird im Foyer mehr Info- und Merchandisestände geben.
Stadion / Finanzierung (Stefan Heim)
Der 1. FCN muss darlegen, wie sein zu erbringender Eigenkapitalanteil von 30 Mio € aussehen kann:
Die Strategie sieht bisher ein 3 – Säulen Modell vor:
Grundstücke
Beteiligungsmodell
Partnermodell
Im Austausch mit der Stadt wurde über eine Erweiterung um eine 4. Säule diskutiert, die auf der JHV als Möglichkeit thematisiert werden soll und in den nächsten Wochen und Monaten zusammen mit Mitgliedern erarbeitet werden kann: Stadiongroschen.
Der Stadiongroschen wäre ein temporärer Zusatzbetrag pro Eintrittskarte der direkt auf ein Eigenkapitalkonto eingezahlt wird.
Bei der Diskussion über den Stadiongroschen müssen verschiedene Aspekte überlegt werden: z.B. Festpreis oder frei wählbarer Betrag, verpflichtend oder freiwillig, prozentualer Anteil des Ticketpreises als Basis, aber noch frei wählbarer Zusatzbetrag. Die Entwicklung der DK-Preise muss mitbedacht werden: Wie viel Erhöhung ist zumutbar?, Idee: Stadiongroschen an Mitgliedsbeitrag koppeln.
Am 29.01. findet ein nächster Workshop zum Stadion statt. Thema: Finanzierung, Identität.
Checkliste (Manuel Schindler)
Checkliste mit Themen, über die im Fanbeirat gesprochen wurde, mit Statusanzeige welche Themen angesprochen, bearbeitet und abgeschlossen wurden.
Manuel Schindler führt die Liste zukünftig und hält sie auf aktuellem Stand.
Vorschlag, die Checkliste als festen Punkt auf die Tagesordnung der Fanbeiratssitzungen zu nehmen und durchzugehen.
Checklistenthema: Cateringangebot
Sabine sucht Kontakt zu Verantwortlichem von Aramark und nimmt ihn am Spieltag mit, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
VAR – Diskussionspapier (Johannes Wolf)
Vorab wurden die FAQ der DFL zum Videobeweis, sowie das Diskussionspapier von „Unsere Kurve“ an die Mitglieder des Fanbeirats verschickt.
Das Thema wurde angesprochen und diskutiert. Eine einheitliche Meinung des Fanbeirats hat sich nicht herausgebildet.
Gäste und print@home (Ben Nell)
Fans des 1. FC Kaiserslautern haben Banner gegen print@home gezeigt; Überlegung des RSQ, eigene Gästekarten zu designen, damit kein print@home sein muss.
Anmerkung FCN:
Es ist nicht möglich, verschiedene Ticketdesigns abzurufen und extra Gästekarten auch nicht notwendig, da Gastvereine in Nürnberg immer die Möglichkeit haben, alle Tickets als Hardcover (+1 € pro Ticket, wg. Höherem Aufwand) oder alle Tickets digital zu erhalten. Die Gastvereine müssten ihre Entscheidung aber auch an ihre Fans kommunizieren.
Idee: Bei Fanszene nochmal hinterlegen und über Fanszene kommunizieren, dass es in Nürnberg diese Möglichkeit gibt.
Frühzeitige Planung von Fanbeiratsterminen (Manuel Schindler)
die Terminierung mit nur 1 – 2 Wochen Vorlauf ist zu knapp
Zukünftig stimmt der Verein nach der 3 Terminvorschläge für das nächste Quartal mit den Vorständen ab, die dem Fanbeirat für einen nächsten Termin vorgeschlagen werden.
Die Terminvorschläge für Q1 2025 werden bis Ende November 2024 kommuniziert.
Sonstiges
Dauerkarte als Zugticket: Bei manchen Dauerkarten steht der Fanclubname als Name, was dazu geführt hat, dass eine Schaffnerin Personen aus dem Zug werfen wollte. -> Ticketing ist in Klärung: eigentlich ist keine Personalisierung mehr notwendig
Fanshop: Produkte werden im Fanshop günstiger angeboten, als sie im darauf verlinkten Partnershop kosten. Thema wird an Fanshop weitergeleitet. Anmerkung: bei solchen Themen direkt die Abteilungen kontaktieren.
„Der Funke der Revolution – Wie ein Aufstand im Stadion zur Revolution in Kurdistan beitrug.“
Am 12. März 2004 brach in einem Stadion in Qamishlo ein Aufstand aus, der schnell auf ganz Rojava übergriff. Er gilt als der Funke, der dazu führte, dass sich die kurdische Bevölkerung großflächig organisierte und dadurch die Grundlage für die Revolution am 19. Juli 2012 in Nordost-Syrien legte.
Im Rahmen der Veranstaltung wird der Ko-Vorsitzende der Sportförderation Nord-Ostsyrien über den Aufbau der Sportförderation, den Ablauf der Ligen und die Entwicklung des Sports in der Region berichten. Dabei geht es nicht nur um die politische Dimension des Aufstands, sondern auch um den Sport als wichtigen Teil der kurdischen Revolution und die Rolle der Sportförderation bei der Selbstorganisation der Bevölkerung.
Nach dem Vortrag gibt es Raum für Fragen und Diskussionen.
Der Vortrag beginnt um 19:00 Uhr, und ab 18 Uhr wird für Speis und Trank gesorgt.
📅 Wann? Donnerstag 28.11 / Ab 18:00
Beginn 19:00 Uhr
📍 Wo? Im Fanprojekt: Katzwanger Str. 129
🚏 Trafowerk / Hasenbuck / Frankenstraße